Samstag, 22. September 2007

Tag 2 - Neu Delhi

Am zweiten Tag begruesste uns Delhi erneut schon zum Fruehstueck mit einem Potpourri intensivster Gerueche und erschlagenden 35 Grad Celsius Lufttemperatur. Nach einem ausreichenden Fruehstueck hoerten wir von der Exkursionsteilnehmerin Ivana ein Referat ueber die Schadstoffbelastung des Jamuna River. Dieses Beispiel verdeutlichte die mangelhafte Situation der Abwasserversorgung Indiens.


Punkt zwei der Tagesordnung war ein Besuch des Red Fort (Lal Qila). Diese imposante Verteidigungsanlage aus dem 17. Jahrhundert zeichnet sich durch seine aus rotem Sandstein gebaute Schutzmauer, die bis zu 33m in die Hoehe ragen, aus. Bei unserem zweistuendigen Aufenthalt wurden wir fuer eine einheimische Schulklasse zur zweiten Attraktion. Diese umkreiste uns binnen kuerzester Zeit und bombardierte uns von allen Seiten mit Fragen zu unserer Herkunft und indischer Geschichte. Diese konnten wir stellenweise nur mit einem hilflosen Laecheln beantworten.


Der morgendliche Vortrag sollte nun durch einen Besuch des Jamuna Rivers unterstrichen werden. Zur Verwunderung der anderen Verkehrsteilnehmer stoppten wir unseren Bus inmitten einer der belebtesten Bruecken, um uns einen der dreckigsten Fluesse Indiens anzuschauen. Auch die in Wellblechhuetten lebenden Menschen dieses Flussabschnittes konnten nicht verstehen, warum eine Touristengruppe einen stinkenden Fluss als Ausflugsziel waehlten. Der geschaeftstuechtige Inder sah jedoch sofort seine Chance und bot uns eine Rundfahrt mit seinem Fuhrpark an, der aus Elefant und Kamel bestand. Die eifrige Exkursionsgruppe (staendig unter Zeitdruck) lehnte dankend ab und bahnte sich ihren Weg zum Flussufer. Die erschreckende Wasserqualitaet zeichnete sich dadurch aus, dass das Wasser sich als schwarze stinkende Bruehe entpuppte. Keiner von uns konnte nachvollziehen, wie Mensch und Tier dieses Wasser zum Schwimmen nutzen konnten.

Um einen weiteren Einblick in die indische Kultur zu erlangen, entschlossen wir uns weitere Nachforschungen in einer Shopping Mall durchzufuehren. Dort kamen wir zu der Erkenntnis, dass der indische Mc Donalds nur zwei Burger auf der Karte hatte ( Chicken und vegetarisch).
Fuer die Rueckreise haben sich ein paar Leute fuer die etwas andere Art der Fortbewegung entschieden. Anstelle des vollklimatisierten Busses trat ein nicht-tuev-faehiges Gefaehrt names Autorikscha. Das ist ein umgebauter Motorroller mit drei Raedern und einer ueberdachten Fahrgastzelle. Fuer eine Strecke von 10km zahlt man weniger als umgerechnet 2 Euro und benoetigt einen Bruchteil der Zeit, die ein Bus in Anspruch nehmen wuerde. Die aufregende Fahrt bestand aus zwei Nahtod - Erlebnissen und einer ordentlichen Portion "dicken Luft" des Stadtverkehrs. Ein Zug dieses herrlich duftenden Stoffes deckt den Schadstoffbedarf eines ganzen Tages. Kurz gesagt: Ein riesen Spass fuer die ganze Familie.

Nach Sonnenuntergang wurden noch schnell die gigantischen Bauten des Regierungsviertels bestaunt, um den Tag dann stilecht mit einem Kingfisher Pilsener auf unserer Dachterasse ausklingen zu lassen.


Tschoe und bis Morgen,

Die Exkursionseteilnehmer!!!